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Die als „Mössinger Generalstreik“ bezeichneten Aktionen eines großen Teils der Arbeiterschaft der kleinen, zu seiner Zeit von der Textilindustrie geprägten württembergischen Ortschaft Mössingen am nördlichen Rand der schwäbischen Alb, gelten deutschlandweit als der einzige Versuch, die Machtergreifung Adolf Hitlers am ersten Tag nach dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, also schon zu Beginn der formellen Herrschaft des Nationalsozialismus, durch einen Generalstreik zu vereiteln.
Dem reichsweiten Aufruf der vier Wochen später in Folge des Reichstagsbrandes verbotenen KPD dazu waren nur Arbeiter in Mössingen gefolgt. Wegen der - bezogen auf das gesamte deutsche Reich - geringen Resonanz auf den Streikaufruf in der vergleichsweise wenig bedeutenden deutschen Kleinstadt (damals eher ein Dorf mit etwa 4.200 Einwohnern) ging diese erste kollektive Widerstandsaktion gegen das NS-Regime in der Geschichtsschreibung fast unter, und ist bis in die Gegenwart in der Öffentlichkeit kaum bekannt. [mehr...] Buchtipp: "Da ist nirgends nichts gewesen außer hier" Rotbuch Verlag Berlin 1982
vvn - 18. Mai, 16:48