Dienstag, 30. Mai 2006

Reutlingen: Demo gegen Naziübergriffe

Am gestrigen Montag fand in Reutlingen eine Demonstration anlässlich zweier in Reutlingen und Betzingen erfolgter Naziübergriffe statt. Bei diesen wurden aus fremdenfeindlichen Motiven Menschen gejagt und zusammengeschlagen...
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In Reutlingen wurde am vergangenen Donnerstag ein äthiopischstämmiger Mann, der gegen 19 Uhr zu Fuß vom Reutlinger Omnibusbahnhof in Richtung Oskar-Kalbfell-Platz ging, unvermittelt bei der Alteburgstraße von drei jungen Männern angegriffen. Diese waren kahlköpfig und trugen Bomberjacken. Von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ist also auszugehen. Das Opfer des feigen Übergriffs musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

In Betzingen gab es in der Nacht von Samstag auf Sonntag einen Angriff von gewaltbereiten Fans des SSV Reutlingen auf sechs türkischstämmige Männer. Die Täter sind organisiert in der sog. "Szene - E", und fallen auch immer wieder im Stadion durch Transparente mit ominösen Inhalten auf. (siehe Bilder)

Die mehr als 30 Verdächtigen, die mehrheitlich aus Reutlingen und Umgebung kommen, jagten und verletzten die sechs türkischstämmigen Opfer. Laut dem Reutlinger Generalanzeiger sollen auch Stuttgarter - unter anderem von der Gruppierung »Kommando Cannstatt« - dabei gewesen sein. 16 Personen seien laut Staatsanwaltschaft und Polizei bereits als Angreifer identifiziert. 12 von ihnen seien bereits polizeibekannt durch Straftaten wie Körperverletzung u.Ä.


Bei der Demonstration, an der sich nur etwa 30 Personen beteiligten, wurde in den Redebeiträgen auf den Zusammenhang zwischen der rassistischen Asyl- und Abschiebepolitik des Staates und der rechtsmotivierten Gewalt hingewiesen. Ein weiterer Sprecher berichtete über diverse, früher erfolgte Übergriffe im Raum Tübingen/Reutlingen. Es war - abgesehen von zwei Zivilbeamten - kaum Polizei vor Ort (ca. 5 Beamte), und die Demo verlief erwartungsgemäß eher ruhig.

Dies wird jedoch nicht die letzte Aktion gegen die rechten Strukturen in Reutlingen gewesen sein, die sich für die feigen und beinahe pogromartigen Übergriffe auf Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, verantwortlich zeigen.

Quelle: UIT

Veranstaltung

Die Revolution 1918/19 in Tübingen

Dienstag, 11. November 2008, 20.15 Uhr
Adolf-Schlatter-Haus, Österbergstr. 2, Kleiner Saal
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Zuletzt aktualisiert: 10. Nov, 16:25